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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Weg der Coalition bis ins Jahr 2409



Legion(CD)
28.10.2008, 08:09
Wenn man die Enstehung von Star Trek: Online verfolgt, dürfte einem nicht die Zeitlinie entgangen sein, die Cryptic neben der Entwicklung des Spieles, Stück für Stück enthüllt (http://www.startrekonline.com/timeline/2379-2380).

Was das nun mit uns zu tun hat? Wie der Threadtitel andeutet, arbeite ich gerade ebenfalls an einer Zeitlinie...allerdings behandelt diese die CFP!

Allerdings wird diese Zeitlinie insofern anders sein, als dass sie nicht direkt auflistet, was so in einem Jahr passiert, sondern nur Schlüsselelemente der CFP Geschichte aufzeigt. Manche werden deutlicher mit der Enstehung und Aufstieg der Coalition zu tun haben...manche vielleicht weniger. Es wird klarer werden, je weiter dieses "Schreibexperiment" fortschreitet.

Abgesehen davon, wird es sich natürlich an die Zeitlinie von Cryptic halten - soll heißen, dass ich natürlich ein wenig an die Handlung des Spieles gebunden bin, die scheinbar jedoch nur spärlich aktualisiert wird. Erwartet also nur sehr unregelmäßige Updates von meiner Seite.

Der erste Part (und ein sehr wichtiger) kommt bald online :)

per aspera ad astra ;)

Legion(CD)
31.10.2008, 08:16
The path to 2409 – Der Weg bis ins Jahr 2409 / Betr. „Coalition of free Planets”



U.S.S. Atlas NCC-42359
Sternzeit 42592.3 / 2365
Im Orbit um Delphi Ardu IV


Staunton betrachtete den Planeten unter sich mit verlorenem Blick und seine Gedanken fingen an zu wandern. Es war nicht einmal ein Jahr her, dass die Enterprise hier auf der Jagd nach Ferengi, welche einen Energiekonverter gestohlen hatten, auf Überreste eines Außenpostens der Tkon gestoßen war. Das allein war schon eine kleine Sensation, gab es doch von diesem alten, längst in den Gezeiten der Jahrtausende verschollenem Imperium, nur sehr wenige Überreste. Wie sich damals aber schnell herausstellte, war der Posten alles andere als nur Staub und Ruinen und mitnichten inaktiv. Ein altes Wächterprogramm wurde, offenbar durch die Anwesenheit der Raumschiffe, aktiviert und in der Folge entzog es den Schiffen ihre Energie. Erst durch ein Außenteam, konnte die Lage deeskaliert und das Programm davon überzeugt werden, dass die Föderation keine Bedrohung darstellte.

Nachdem der Bericht über den außergewöhnlichen Fund im Sternenflottenkommando eintraf, dauerte es nicht lange, bis dieser seine Runde unter sämtlichen Xenoarchäologen machte und nur kurz darauf wurden diverse Expeditionen arrangiert und vorbereitet. Aber es waren speziell die privat durchgeführten, welche den Unmut in diversen Forscherkreisen erweckten. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass Hobbyarchäologen mehr zerstörten als erforschten. Zudem musste man sich noch vor etwaigen Schatzjägern in Acht nehmen…speziell das Orion Kartell war dafür bekannt, sehr gut für antike Güter zu zahlen.

Um ein Chaos zu vermeiden, übernahm die Föderation die Schirmherrschaft über die Ausgrabungen auf Delphi Ardu IV. Dabei arbeitete sie sehr eng mit namhaften Einrichtungen, wie etwa der Vulkanischen Akademie der Wissenschaften, der terranischen Universität Heidelberg oder auch dem renommierten wissenschaftlichen Institut auf Regulus III zusammen, um so viele Koryphäen (und nicht zuletzt auch die verschiedenen politischen Interessen etwaiger Föderationsmitglieder) wie nur irgend möglich unter einem Dach zu vereinen.

Genau hier kam Staunton und sein Schiff ins Spiel: Zweifellos würde so ein gewaltiges Unterfangen wesentlich mehr erfordern, als die betagten Oberth oder Miranda Klassen Schiffe je hergeben könnten. Es brauchte Platz für die verschiedensten Delegationen, deren Gerätschaften und ohne Frage einen militärischen Muskel um das Projekt vor Bedrohungen zu schützen.
Daher wurde die U.S.S. Atlas, ein Schiff der Ambassador Klasse, von der Föderation für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt und speziell für diese Langzeitmission umgerüstet; eine Umrüstung die aber unter anderem auch personelle Veränderungen bedeuteten – das Missionsprofil sah vor, dass rund die Hälfte der Besatzung aus Wissenschaftlern verschiedenster Sektoren bestehen würde. Zusätzlich dazu, war die eigentliche Leitung der Exkavation nicht ihm, sondern einem Gremium aus Forschern übertragen worden, an sich eine vertretbare Entscheidung. Das Problem für Staunton war die Tatsache, dass er selbstverständlich dabei auch einige der schiffsweiten Ressourcen mit diesem Gremium teilen musste. Das würde seiner Erfahrung nach immer zu Spannungen führen, denn seine Aufgabe bestand darin, dass Schiff für alle Eventualitäten operationsbereit zu halten und das war kaum machbar, wenn das Projekt vermutlich einen ordentlichen Teil der schiffsweiten Kapazitäten in Anspruch nehmen würde.

Aber es sollte alles anders kommen…

Schon nach der Ankunft auf Delphi Ardu IV stellte sich heraus, dass der Wächter, einer der Hauptquellen und Fokus der Expedition, außer Betrieb gegangen war. Eine Untersuchung stellte fest, das Fremdverschulden auszuschließen war – das Programm, sowie die Hardware, hatten schlicht ihren Geist nach 600.000 Jahren Betrieb aufgegeben. Die Enttäuschung war natürlich, auch unter der regulären Crew und wie auch bei Staunton selbst, groß. Das Projekt war damit nicht beendet, aber es hatte damit schon einen ordentlichen Rückschlag erhalten.

Staunton wendete sich seufzend vom Fenster ab, als ihn das vertraute Zirpen des Kommunikators aus seinen Gedanken riss. „Lt. M’chran an Captain Staunton, bitte kommen sie auf die Brücke, sie sollten sich das ansehen!“ Mit schnellem Schritt durchmaß er seinen Bereitschaftsraum, um die Brücke zu betreten, nur um festzustellen, dass sich seine Offiziere ausnahmslos um die Wissenschaftsstation versammelt hatten.
„Bericht!“, bellte Staunton in die Runde seiner Offiziere. Die Caitanerin, welche gerade Dienst an der Station tat, antwortete in, ihrem für die Rasse typischen, weich klingenden Ton: „Sir, wir empfangen einen extrem starken Anstieg von Neutrinoemissionen.“ „Quelle?“, wollte Staunton wissen.
„Sir, die Quelle liegt….sie liegt…nun das ist merkwürdig…“ Irgendetwas schien die Caitanerin zu beschäftigen, das konnte Staunton sofort an ihrer Gestik erkennen. Diese feline Rasse tendierte dazu ihre Gefühle in einer offensichtlichen Körpermimik recht deutlich zu zeigen. Gerade eben erkannte Staunton, dass sich ihr Nacken verspannte, und ihre Nackenhaare sich aufzustellen begannen – ein Zeichen für ihre Agitation. „Captain“. Ihre Stimme war nun zu einem leiseren Knurren geworden. „Der Ursprung dieses Neutrinoausbruches liegt in einem Planetensystem, etwa achtzehn Lichtjahre von unserer Position entfernt. Das besondere daran, abgesehen von der Überflutung durch Neutrinos, ist der Umstand, dass dieses System einst auf einem kleinen Planetoiden einen verfallenen Tkon Außenposten, gar nicht unähnlich dem auf Delphi Ardu IV, beherbergte.“ „Ist dieser Außenposten etwa die Quelle?“ „Nein Sir, aber der Ausgangspunkt der Anomalie ist nicht sehr weit entfernt davon…nicht einmal vierhunderttausend Kilometer; nach astronomischen Maßstäben ‚knapp daneben‘.“ „Das ist kein Zufall…“, bemerkte Staunton.

Wie auf Kommando zirpte der Kommunikator und die kühle und beherrschte Stimme Seloks, einer der drei Leiter der Expedition, meldete sich.
„Selok an Staunton, empfangen sie diese Emissionen?“ „Positiv“, antwortete Staunton, „ so etwas ist auch nicht gerade schwer zu übersehen.“ „In der Tat, Captain. Unsere Werte zeigen zudem an, dass sich diese Emissionen alle 170.2 Sekunden exponentiell vergrößern.“ „Haben sie irgendeine Idee, mit was wir es hier zu tun haben?“, wollte Staunton wissen. „Ich habe bereits eine Hypothese, allerdings fehlen mir diverse Daten zum Abgleich meiner Theorie. Dennoch vertrete ich die Ansicht, dass es im grundsätzlichen Aufbau, einer anderen bekannten Anomalie gleicht – wenngleich die Werte hier in einem völlig anderen Maßstab zu sehen sind.“ Staunton wusste, dass Selok eine ganz Weile um den heißen Brei herumreden konnte, ohne auf den Punkt zu kommen. Er beschloss daher seine drohende Litanei abzukürzen: „Lassen wir einmal die fehlenden Daten beiseite und sagen sie mir, woran wir hier sein könnten.“ „Captain, es ist wirklich nur eine vorläufige Analyse der Sachl-“ „Selok, bitte…“ „Ja Captain“, brachte der Vulkanier, nicht ganz ohne einen brüskiert klingenden Unterton heraus. „Was wir hier sehen, ist eine Form der räumlichen Verzerrung, in etwa vergleichbar mit jener die erst vor kurzem im Barzan System entdeckt worden ist.

Nach einer kurzen Pause, in der Stauntons anfängliche Verwirrung langsam dem Licht der Erkenntnis wich, platzte Staunton mit seiner Frage geradezu heraus. „Wollen sie damit sagen, dass wir hier der Öffnung eines neuen Wurmloches beiwohnen?“ „So sieht es aus“, dozierte Selok, „allerdings wäre dieses Wurmloch, wenn man den Ausstoß der Emissionen berücksichtigt, den bekannten in seiner Größe mehrfach überlegen.“ „Wie groß schätzen sie den Ereignishorizont“, fragte Staunton, sein Erstaunen kaum noch zurückhaltend. „Nun, ich könnte nur vorsichtige Schätzungen abgeben…“ Mit einer gewissen Ungeduld knurrte Staunton: „Selok…“ „Ja, Captain. Ich glaube dieses Wurmloch dürfte gegenüber dem barzanischen, um etwa den Faktor siebenhundertachtunvierzigtausend, plus/minus eintausend, überragen…sofern es nicht noch weiter wächst.“ Stauntons Gedanken wollten gar nicht mehr zur Ruhe kommen. Mehr zu sich selbst stellte er fest, dass dies groß genug wäre um ein paar Sternenbasen durchzulotsen. Da meldete sich wieder M’chran, die mit ihren scharfen Ohren wohl Stauntons Worte gehört haben musste. „Captain, etwas kommt durch dieses Wurmloch…und…BEI ALLEN GÖTTERN…es ist definitiv keine Raumstation!“